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Fans an der Skiflugschanze
Fan-Dasein muss nichts mit Fanatismus zu tun haben: Diese Erfahrung machte Pit Langosch beim Weltcup-Skiflug im umgebauten Heini-Klopfer-Stadion.

Der Helfer Pit Langosch hatte sich gerade einen schönen Platz mit guter Sicht auf den Aufsprunghügel gesucht, als vor ihm ein paar polnische Fans ihren Posten bezogen. Zuerst erblickte Langosch nur zwei lange Stangen, ein paar Minuten später entrollen die Männer aus Zakopane ein riesiges Plakat mit dem Konterfei ihres Idols Kamil Stoch. Für Langosch gab es danach keinen Durchblick mehr.
Doch er traute sich, bei den polnischen Besuchern um Rücksicht zu bitten, immer schön höflich. Schließlich sei es ja eine Ehre, im Fanclub des derzeit besten Skispringers der Welt mitzureisen. Aber das Plakat erfülle doch auch seinen Zweck, wenn es nur entrollt werde, sobald das Idol dran sei. Der Pole zeigte sich auch gleich einsichtig, bat um Entschuldigung und gratulierte umgehend dem deutschen Fan, als Andreas Wellinger zum Schanzenrekord flog. Und man verabredete sich gleich für den heutigen Wettkampf zum Treff an der Schanze. Pit Langosch: „Das unterscheidet Skispringen vom Fußball. Was hier läuft, ist echte Völkerverständigung."