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Landkreis und Gemeinde besetzen Aufsichtsrat
Kreistag schickt Klotz und Reitzner in die Ski-WM-GmbH. In Oberstdorf klappt es für den Bürgermeister im zweiten Versuch

Im zweiten Versuch hat es geklappt: Der Oberstdorfer Gemeinderat hat sich auf vier Vertreter geeinigt, die die Interessen des Marktes in der Gesellschaft zur Organisation und Durchführung der Ski-Weltmeisterschaft 2021 vertreten. Rathauschef Laurent Mies, Vize-Bürgermeister Fritz Sehrwind (CSU), Sportreferent Peter Titzler (FW) und Gemeinderat Anton Weiler (UOL). Als das Thema Ende Januar erstmals beraten wurde, hatte es eine lange Diskussion gegeben, ob Bürgermeister Mies die Interessen des Marktes nicht besser in einer Gesellschafterversammlung vertreten könne. Schließlich wurde die Entscheidung vertagt. Beim zweiten Anlauf
ging es schneller. Ein Vorschlag der CSU-Fraktion, statt Anton Weiler (UOL) den Tourismusreferenten Josef Geiger (CSU) in den Aufsichtsrat zu entsenden fand im Gremium keine Mehrheit.
Was in Oberstdorf schnell mal für lange Diskussionen sorgt, geht im Landkreis vergleichsweise einfach: Der Kreistag benannte Landrat Anton Klotz und Kämmerer Reinhard Reitzner einstimmig als Aufsichtsräte in der FIS Nordische Ski WM 2021 Oberstdorf/Allgäu GmbH“. Was passiert, wenn Klotz nach der Kommunalwahl 2020 als Landrat aufhört, wollte Michael Finger (ÖDP, Oberstdorf) wissen? Dann gebe Klotz auch den Sitz im Aufsichtsrat ab und man besetze das Amt neu, sagte Reitzner. Bis dahin sei die Hauptarbeit eh erledigt.
Kritisch wertete Ulli Leiner (Grüne, Sulzberg), dass der Landkreis im Vorfeld nicht berichtet habe, dass die von der Fis beauftragte Vermarktungsgesellschaft an Aufsichtsratssitzungen teilnehmen dürfe. Die Vermarktung regionaler Produkte bei der Veranstaltung dürfe nicht gefährdet sein, betonte Leiner. Und: „Wir müssen die WM nutzen, damit Landkreis und Region davon maximal profitieren.“ Die Vermarktungsgesellschaft habe ein Informations- aber kein Stimmrecht im Aufsichtsrat, erklärte Reitzner. Es handle sich um eine Selbstverständlichkeit, die auch im Durchführungsvertrag festgeschrieben sei.
Klotz betonte, dass man in Sachen Weltmeisterschaft „grundsätzlich“ alles transparent abhandeln wolle. Einsicht in Protokolle der Aufsichtsratssitzungen erhalten Kreisräte allerdings nicht, hieß es auf eine Nachfrage von Finger.
Text: Allgäuer Anzeigeblatt