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Sprünge müssen besser werden!
Oberstdorfer Karl Geiger will neue Bestweite beim Heimweltcup erfliegen

Ein bisschen Geschichte hat er schon geschrieben. Am Donnerstag segelte der Oberstdorfer Karl Geiger als erster offizieller Skispringer von der neuen Heini-Klopfer-Skiflugschanze. Er landete den Premierensprung bei 184 Metern und schrieb sich für immer in die Geschichtsbücher Oberstdorfs ein. „Der Sprung war für mich ein ganz besonderes Erlebnis! Es macht mich sehr stolz, dass ich den allerersten Sprung machen durfte und das Gefühl ist da ein ganz besonderes.“
Bereits während des Trainings vor der gestrigen Qualifikation konnte Geiger seine erste Weite auf der neuen Skiflugschanze um 23,5 Meter verbessern. Er knackte mit einem Sprung auf 207,5 Meter die begehrte 200er-Marke.
„Es hat sich endlich wieder nach Skifliegen angefühlt!“, so Geiger zufrieden. „Die Schanze ist ziemlich cool, hat aber ein paar Tücken. Zum Beispiel den scharfen Radius, der ein paar Schwierigkeiten macht, aber ansonsten lässt es sich unheimlich schön fliegen. Ich taste mich da jetzt ran und hoffe, dass es im Wettkampf noch weiter geht.“
In der anschließenden Qualifikation reichten die 194,5 Meter des 23-Jährigen für Rang 14 und einen souveränen Einzug in den Einzelwettkampf. Vor heimischer Kulisse warten neben zahlreichen Fans auch Freunde und Familie darauf, ihren „Karle“ fliegen zu sehen.
„Das Stadion ist ziemlich cool gemacht“, erklärt Geiger. „Man hört auch oben, wenn die Leute jubeln. Das macht schon einen besonderen Reiz aus und ich freu mich einfach darauf, dass ich in den Kessel reinspringen darf!“
Auf seine persönliche Bestweite von 219 Metern flog Karl Geiger vergangenes Jahr im slowenischen Planica. Aktueller Skiflug-Weltrekordhalter ist allerdings Anders Fannemel aus Norwegen mit 251,5 Metern – die ersegelte er 2015 in seiner Heimat Vikersund.
Für Karle ist weitenmäßig also noch Luft nach oben: „Es ist mein großes Ziel, meinen persönlichen Rekord zu knacken! Es ist definitiv möglich, die Schanze lässt das absolut zu!“ Allerdings gibt es vor der neuen Bestweite noch einen kleinen Haken, den es zu überwinden gilt: „Die Sprünge müssen halt besser werden!“
Mit Blick auf die Skiflug-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr ist der Weltcup im Stillachtal eine willkommene Generalprobe für den jungen Oberstdorfer. Vielleicht kann „Karle“ dann vor heimischer Kulisse wieder mal ein bisschen Geschichte schreiben.
